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IPv6 und das Internet der Dinge

IPv6 und das Internet der Dinge

Die heutige Zeit bietet uns viele technische Geräte, die uns den Alltag erleichtern oder verschönern sollen. Viele Geräte kommunizieren dafür untereinander und über das Internet, um Informationen auszutauschen, abzurufen oder zu liefern. Diese Geräte besitzen zur Kommunikation einen Ethernet-Anschluss oder ein WLAN-Modul, um mittels eines Protokolls zu kommunizieren. Das gängigste und am weitesten verbreitete Kommunikationsprotokoll über Ethernet ist IPv4. Das IPv4-Protokoll benötigt zum Kommunizieren eine feste eindeutige Adresse des Absenders und des Empfängers.

Warum IPv6?

Die Entwickler des IPv4-Protokolls und die Väter des Internets rechneten nicht mit einer derartigen Verbreitung des Protokolls. Sie konzipierten es für maximal ca. 4 Milliarden Geräte weltweit. Wenn nun die Zahl der möglichen IPv4-Adressen der heutigen Weltbevölkerung gegenüberstellt wird, so ist klar, dass bei steigender Bevölkerungszahl und flächendeckender Versorgung mit Internet die Anzahl der freien eindeutigen IPv4-Adressen sehr klein wird. Die Anzahl der freien IPv4-Adressen wird weiterhin dadurch reduziert, dass immer mehr Geräte internetfähig werden bzw. untereinander zu kommunizieren beginnen. Hier haben mobile Endgeräte sowie internetfähige Fernseher, Kühlschränke und viele andere Haushaltsgeräte eine große Bedeutung, weil deren Anzahl kontinuierlich zunimmt. Zusammengefasst wird diese Entwicklung unter dem Schlagwort Internet der Dinge.

Die Verbreitung von IPv6, by Lars Eggert

IPv6 und das Internet der Dinge

Der Begriff Internet of things wurde schon 1999 in den USA geprägt und beschreibt einen Zustand des World Wide Web, indem eben nicht nur Menschen agieren, sondern auch physische Objekte, sprich Dinge. Die Objekte, die sich im Netz bewegen bzw. kommunizieren, interagieren über Schnittstellen (RFID, QR-Codes, Strichcodes, NFC-Chips oder schlicht Apps auf dem Mobiltelefon) mit dem Menschen. Stichwort im Bereich ITK: Hausautomation! Allein durch diesen kleinen Bereich des Internets der Dinge werden eine Menge neuer IP-Adressen erzeugt, die auch erreicht werden wollen.
Eine der Voraussetzung, um die stetig steigende Vernetzung der Menschheit sicherzustellen, ist neben den Mensch-Maschine Schnittstellen also auch das IPv6-Protokoll, das langsam aber sicher die (Daten)Welt erobert.

Aus diesem Grund wurde ein neues Protokoll definiert, das dieses Problem behebt. Dieses Protokoll wurde IPv6 genannt. Da die Anzahl der IPv6-Adressen die der IPv4-Adressen gewaltig übersteigt, ist selbst unter den genannten Szenarien eine eindeutige Adressierung jedes einzelnen Geräts möglich. IPv6 existiert seit 1998 und wurde langsam in die bestehenden Internetnetzwerkstrukturen eingebunden. Diese Art der Integration bedeutet, dass IPv4 und IPv6 zunächst parallel betrieben werden. Die Umstellung auf IPv6 bringt allerdings auch einige Probleme mit sich, die lösbar sind und nicht von einem Umstieg abschrecken dürfen.

IPv6 in der ITK-Branche

Die Telekommunikationsbranche war von dem beschriebenen Adressmangel bis vor kurzem aufgrund eines eigenen Adresssystems, der Telefonnummern, verschont geblieben. Durch die Ausbreitung des Internets ist jedoch auch das Kommunizieren über das Netz populär geworden. So haben sich Dienste, wie beispielsweise Skype, aber auch andere Voice-Over-IP-Dienste, entwickelt, die es ermöglichen, dass Menschen miteinander über IP-Adressen sprechen und kommunizieren können.
Dies setzt aber wie schon erwähnt voraus, dass die einzelnen Nutzer über eine eindeutige IP-Adresse verfügen. Aus diesem Grund ist die mit IPv6 generierte Adressraumerweiterung bei IP-Telefonen sowie –Telefonanlagen sinnvoll.
Daher ist unter anderem die Firma Auerswald, die sich mit der Telefonie beschäftigt, davon überzeugt, dass das IPv6-Protokoll in naher Zukunft in der Telekommunikationsbranche verwendet werden wird, und ist deshalb an einer möglichst frühzeitigen Integration des IPv6-Protokolls in ihre Produkte interessiert.

Die Verbreitung von SIP

Die Verbreitung von SIP, by Lars Eggert. Die ungewöhnlich starken Schwankungen (Herbst 2008 oder Frühling 2009) sind durch Änderungen in der Erfassung der Daten bzw. die Beseitigung von Bugs begründet und haben keine signifikante Bedeutung.

Zum Autor: Jörn Bettermann ist Software-Entwickler bei Auerswald und beschäftigt sich u. a. in einem seiner Projekte intensiv mit den Möglichkeiten, Chancen und Vorteilen von IPv6.

 Title pic by thierry ehrmann | IPv6-IPv4 by Abode of Chaos - DDC_5855 | flickr | keine Änderungen vorgenommen | CC BY 2.0
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