Weltweit ist das Thema Cloud auf dem Vormarsch – selbst in deutschen Wohnzimmern gibt es schon die ersten privaten Cloud-Server. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Cloud-Anwendungen tief in den Unternehmensalltag integriert werden – ITK Anwendungen sind aus Unternehmensperspektive neben Big Data Fragen eines der interessantesten Felder, die größten Chancen liegen in der Einsparung von Kosten und einer Erhöhung der Effizienz. Big Data geht dabei mit der Verbreitung und Entwicklung von Cloud-Anwendungen Hand in Hand einher – mit der ständigen Verfügbarkeit von Daten, Rechenerkapazitäten und Bandbreite wachsen eben auch die transferierten und angesammelten Datenmengen. Auch trotz der Bedenken – IT-Sicherheit kann (sofern man dem Clouddienst vertraut bzw. eine eigene Cloud betreibt) auch eine der Benefits sein. Was ist vorstellbar? Telekommunikation, besser Unified Communication, dürfte in Zukunft an jedem Ort unter der gleichen Rufnummer bzw. den gleichen Accounts an jedem Ort der Welt möglich sein – Stichwort IP Centrex bzw. Hosted PBX. LTE ist dabei einer der Bausteine, die (IP-) Kommunikation überall möglich macht. Immer verfügbare Datenleitungen werden zur Normalität, VoIP wird in der Telefonie zum Standard werden. In dieser Hinsicht ist Wlan-Telefonie auch ein Thema, das die Telekommunikationsbranche in einigen Jahren stark beschäftigen wird. Mit den passenden Büroanwendungen, über App synchronisierte Mobilgeräte bzw. den schon Realität gewordenen Taschencomputern (man nennt sie z.B. iPhone oder Galaxy 4) scheint das alles möglich. Einziges Nadelöhr sind momentan die Bandbreiten und Tarife der Netzbetreiber und Provider. Selbst die passenden Cloudlösungen stehen schon bereit. Die größten Bedenken, die momentan dominieren: Sicherheit! Mehr zu den Herausforderungen der Cloud Integration sind in der Infografik zu finden. Die Ergebnisse einer Umfrage unter 5000 weltweit tätigen Unternehmen aus dem Jahr 2011 werden hier zusammengefasst.
FMC oder etwas kryptisch: Fixed Mobile Convergence
FMC ist die Abkürzung für Fixed Mobile Convergence und beschreibt nichts anderes als das Zusammenwachsen von Mobil- und Festnetz bzw. aller derzeitig existierenden Technologien für einen Netzzugang. Draht- oder Drahtlos wird keine Entscheidung mehr sein. Endgeräte werden beide Möglichkeiten unterstützen. Auch werden einzelne, jeweils bei Umzug oder Providerwechsel sich ändernde Nummern schon bald der Vergangenheit angehören – bei der E-Mail übrigens schon Realität. Es wird deutlich, dass FMC sich auf alle Bereiche der Sprach-, Daten- und Videokommunikation beziehen wird. Dabei hat das Schlagwort FMC zwei grundlegende Dimensionen.
1. Die Mobilität von Anschlüssen und Diensten: Eine Nummer wird zur Erreichbarkeit auf allen von einem Individuum genutzten Devices führen. Das Endgerät wird austauschbar sein, die Erreichbarkeit und damit die Kommunikation aber an jedem beliebigen Ort der Welt sichergestellt sein – vorausgesetzt man hat Zugang zum World Wide Web.
2. Technologie wird Endgeräte unabhängig von Standort machen: teilweise mit dem Smartphone schon Realität. VoIP Provider mit ihren Apps sind auf diesem Gebiet schon Vorreiter, die Datenverfügbarkeit wird aber über Telefonie hinaus gehen. Dazu kommt die zunehmende Unabhängigkeit vom Netzzugang. Hohe Roaming-Gebühren werden verschwinden, technologische Standards den Netzzugang betreffend werden verschmelzen und keine Hürde mehr darstellen.
Grundlage für diese Entwicklung ist auch die persönliche Mobilität. In Zukunft werden unsere Arbeitsplätze, aber auch das Privatleben noch weniger an einen bestimmten Standort gebunden sein.
Lebenslange Mobilnummer?
Zum Abschluss und anknüpfend an das Thema FMC noch etwas ganz Verwegenes, was im Endeffekt in einer einzigen Ident-Nummer für verschiedenste Dienstleistungen inklusive Telefonnummern münden könnte – ein radikaler Schritt. Schon Realität ist, dass die Unterscheidung zwischen Festnetz- und Mobilnummern aufgehoben wird. In der Schweiz ist das schon Wirklichkeit geworden – 10-stellige orts- und netzunabhängige Nummern werden seit 2010 ausgegeben. Zudem wird in Schweden darüber nachgedacht, eine persönliche, unverwechselbare Rufnummer jedem Bürger schon bei der Geburt zuzuweisen. Im Unterschied zu den Eidgenossen gibt es in dem skandinavischen Land aber darüber hinaus schon länger den Ansatz, alle Dokumente, die einen Menschen das Leben lang begleiten, unter einer einzigen Nummer zusammenzufassen. Das kann dann beispielsweise die Sozialversicherungsnummer, die Steuernummer, die Krankenversicherung oder den Personalausweis betreffen. Es liegt also nahe, hier auch die Telefonnummer an solch eine Ident-Nummer zu knüpfen. Das ganze macht Sinn vor dem Hintergrund der sich immer stärker verbreitenden IP-Telefonie. (Orts-)Vorwahlen verlieren Ihre Bedeutung. Wir können uns vorstellen, dass solche eine im Smartphone bzw. Taschencomputer (eventl. sogar mit NFC-Chip und Bezahl-Funktion) sicherlich ein Erleichterung im Alltag darstellen könnte. Wer einmal seine Mobilnummer zu einem anderen Provider portiert hat wird das nachvollziehen können. Risiken – klar die gibt es. Datenschutz, Datensicherheit. Probleme, die aber gelöst werden können. Und Zukunft lässt sich nun mal nicht aufhalten.
Was uns interessiert: Wie sehen unsere Leser die Zukunft? Welche Gefahren sind mit neuen Technologien und der Entwicklung hin zum schrankenlosen Datenaustausch verbunden? Gibt es Zukunftstrends, die folgenreicher als die hier beschriebenen möglichen Entwicklungen sind? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Ihr Feedback.
Pic by William Warby | The Delorian | flickr | keine Änderungen vorgenommen | CC BY 2.0
4 Kommentare
P.Derlitzki
17. Januar 2013 um 10:56Auerswald
17. Januar 2013 um 13:42P.Derlitzki
18. Januar 2013 um 12:1230 Day free SEO
20. März 2013 um 09:04